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Laage Kindertagesstätte Knirpsenland

Hortplatz-Mangel in Laage

Aktuell haben wir einen großen Mangel an Hortplätzen in Laage. In der Stadtvertretung haben wir eigentlich bereits im letzten Jahr für den Neubau einer KITA durch das DRK hinter dem TEDI-Markt in Laage gestimmt. Leider hat das Jugendamt bisher keine Genehmigung erteilt, da es keinen ausreichenden Mehrbedarf an Betreuungsplätzen sieht. Wie es diese Zahlen herleitet und warum diese nicht der Realität entsprechen, möchte ich in diesem Beitrag einmal erläutern.

Am kommenden Mittwoch gibt es die Möglichkeit beim öffentlichen Jugendhilfeausschuss das Thema noch einmal zu platzieren. Ich würde daher betroffene Eltern bitten sich bei mir zu melden (Kontaktdaten oder über Facebook / Instagram) und am Mittwoch, den 13. Mai 2020 um 17 Uhr im Kreistagssaal in Güstrow dabei zu sein, um das Thema mit den Verantwortlichen zu diskutieren.

Was ist die Ursache des Problems?

Das Jugendamt im Landkreis Rostock hat für Laage keinen ausreichenden Mehrbedarf ermittelt, um die Genehmigung für die geplante KITA des DRK zu erteilen. Dabei berufen Sie sich auf die Zahlen und Statistiken der Jugendhilfeplanung

Problem 1 – Bevölkerungsprognose

In der Jugendhilfeplanung heißt es: „Berechnung zukünftiger Bedarfe erfolgt auf Grundlage der ermittelten Ergebnisse der WIMES Bevölkerungsprognose 2030“. Datenbasis für die Prognose sind reale Zahlen zum Stichtag 01.03.2018. Bereits im letzten Jahr (2019) konnte die Stadt Laage in diesem kurzen Zeitraum nachweisen, dass ca. 15 Kinder mehr im Amt Laage leben als durch WIMES prognostiziert. Die Richtigkeit dieser Prognose darf meine Meinung nach daher stark angezweifelt werden.

Problem 2 – Betreuungsquote

Die Betreuungsquote in der Jugendhilfeplanung ist meiner Meinung nach zu gering. Geht man bei der Krippe von 91,3% und bei der KITA von 100% aus, so wird beim Hort nur noch einer Betreuungsquote von 62,2% angesetzt. Es wird also davon ausgegangen, dass ca. 38% der Grundschul-Kinder, welche Mittags Schulschluss haben, in der eigenen Familie betreut werden können. Vereinbarkeit von Familie und Beruf – unmöglich!

Was bedeutet dies konkret für Laage?

Laut Prognose ist 2020 mit 385 Grundschulkindern zu rechnen. Bei 62,2% Betreuungsquote ermittelt das Jugendamt daher einen Bedarf von 239 Hort-Plätzen. Im Amt Laage stehen 246 Plätze zur Verfügung. Es sollten also 7 Plätze frei sein. Wobei auch dies nur die halbe Wahrheit ist. Ein Teil davon wird bereits als Sondergenehmigung, in von der Stadt Laage zur Verfügung gestellten Schulräumen betreut. Diese Plätze sollten nicht normal angerechnet werden, sondern in einen Mehrbedarf für den Bau einer neuen KITA positiv aufgenommen werden.

Die Ursache für den Mangel an Hortplätzen in Laage liegt auf der Hand: Das Jugendamt versperrt den Weg für den Bau einer neuen KITA mit Hortplätzen seit Monaten unter Berufung auf die Bedarfsplanung, welche meiner Meinung nach mit 2 falschen Zahlen arbeitet. Eine falsche Bevölkerungsprognose, welche neue Bebauungsgebiete nicht ausreichend einbezieht, sowie einer zu geringen Betreuungsquote von nur 62,2%.

Bitte teilt diesen Beitrag, damit wir möglichst viele betroffene Eltern erreichen.

Lasst uns gemeinsam etwas an der Situation ändern.

Update zum Thema:

12.05.2020

Nachdem es heute nun erneut Gespräche mit dem Jugendamt und der Stadt gab, wurde noch einmal der Hinweis gegeben, dass es wichtig ist auch den Antrag auf einen Betreuungsplatz beim Jugendamt des Landkreis Rostock (Link) zu stellen.

18.05.2020

Am letzten Mittwoch war ich mit ca. 10 Eltern im Kreistagssaal und habe das Thema direkt bei der Jugendamtsleiterin, Frau Russow platzieren können. Wir haben etwa eine Stunde dazu in der Bürgerfragestunde mit dem Jugendamt und den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses diskutiert. Das Jugendamt benötigt von den betroffenen Eltern die im oberen Update genannten Anträge auf einen Betreuungsplatz. Aktuell sind nur 10 Eltern als Überbedarf bekannt, obwohl es 43 Eltern gibt, welche bei der KITA Knirpsenland auf der Warteliste für einen Hortplatz stehen. Es wurde festgestellt, dass wegen dem Datenschutz keine Namen an das Jugendamt übermittelt werden können, um den konkreten Bedarf zu klären. Dazu kontaktierte ich am Donnerstag noch einmal die KITA, damit diese die betroffenen Eltern bittet, sich beim Jugendamt zu melden und den Antrag einzureichen. Frau Russow als Leiterin des Jugendamtes versicherte an einer individuellen Lösung für die Eltern zu arbeiten. Ich hoffe, dass dies auch passiert. Ansonsten sind wir Anfang August wieder mit den betroffenen Eltern beim Jugendhilfeausschuss.

Was die Jugendhilfeplanung und die Abweichung der Bedarfe in Laage zwischen Prognose und Realität angeht, werden wir hier weiter kämpfen müssen, damit eine neue KITA gebaut werden kann und wir das Problem nicht in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen. Der „Fall Laage“ wurde dafür nun noch einmal im Unterausschuss „Jugendhilfeplanung“ auf die Tagesordnung gesetzt. Hoffen wir, dass sich hier etwas tut.

Dies war meine Rede im Kreistagssaal dazu:

Hallo, mein Name ist Michael Selck, Stadtvertreter in Laage und Vater einer 2-jährigen Tochter. Ich bin mit einigen Eltern zum Jugendhilfeausschuss des Landkreis Rostock gefahren, um noch einmal persönlich auf das Dauerthema KITA-Bedarfsplanung aufmerksam zu machen. Im August werden in Laage ca. 80 Kinder eingeschult, aber es gibt nur 33 Hort-Plätze. Ein Mehrbedarf für ca. 40 Kinder ist der KITA Knirpsenland, also der Volkssolidarität bekannt. In anderen Gemeinden des Landkreis Rostock sieht es meines Wissens ähnlich aus. Hier muss ganz schnell eine Lösung her.
Vor einem Jahr saß ich als Gast im Jugendhilfeausschuss als unser Bürgermeister Holger Anders dieses Thema ansprach und seitdem ist im Ergebnis nicht viel passiert.
Kinder sind das tollste Geschenk der Welt und die Schwangerschaft für die Eltern eine ganz besondere Zeit; würde das Jugendamt dies nicht kaputt machen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, im Planungsbereich des Landkreis Rostock scheinbar ein großes Problem.
Es gibt kaum Eltern in Laage, die einem nicht darüber berichten, dass die schöne Zeit der Schwangerschaft und der Elternzeit durch Existenzängste kaputt gemacht wurde. – Bekomme ich einen Krippenplatz? – Überall nur Absagen und Wartelisten. Auch meiner Frau und mir ging es so und wir mussten nach der Elternzeit noch ein halbes Jahr auf einen Platz warten. Meine Frau konnte nicht arbeiten gehen. Das war für uns eine schwere Zeit und auch finanziell existenzbedrohend.
Doch aus Gesprächen mit anderen Eltern weiß ich, hat man die KITA-Zeit geschafft und das Kind kommt zur Schule, beginnt das Spiel von vorne. Bekomme ich einen Hortplatz? Was mache ich ab August, wenn nicht? – Arbeitslos, Teilzeit? Kann ich mir die Miete oder die Rate vom Haus noch leisten? – Wieder eine Existenzbedrohende Situation. Wir haben immerhin schon Mitte Mai.
Warum, frag ich das Jugendamt? Warum verursachen Sie existenzbedrohende Situationen für Eltern? Warum ist Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Sie kein Ziel? Warum gefährden Sie so das Wohl von zahlreichen Familien und somit auch das Kindeswohl? Sie sind doch das Jugendamt? Sollten Sie das Kindeswohl nicht schützen?
Im letzten Jahr haben wir in der Stadtvertretung Laage für den Neubau einer KITA gestimmt. Das Jugendamt erteilt aber keine Genehmigung! Sie sehen keinen ausreichenden Mehrbedarf?
Warum sehen Sie kein Mehrbedarf? Ich habe mir die Jugendhilfeplanung dazu mal angesehen und folgendes festgestellt.
Problem 1 – Die WIMES Bevölkerungsprognose
Sie nehmen Zahlen zum Stichtag 01.03.2018 für eine Prognose und Planung für die nächsten 5-10 Jahre. Aber 2019 hat ihnen die Stadtverwaltung Laage bereits aufgezeigt, dass es 13 Kinder mehr im Amtsbereich gab als in ihrer Prognose. Bereits 1 Jahr später. Die Abweichung dieser Prognose zur Realität in den kommenden 5-10 Jahren darf man wohl sehr in Frage stellen. Das ist auch kein Wunder. Es wird gebaut ohne Ende. Wer baut? Meistens junge Familien mit Kindern oder Kinderwunsch.
Problem 2 – Die Betreuungsquote
Sie setzen bei der Krippe eine Betreuungsquote von 91,3%, bei der KITA von 100% und beim Hort von nur 62,2% an. Bei der Krippe besteht ein Rechtsanspruch. Warum keine 100%?
Beim Hort besteht NOCH kein Rechtsanspruch aber Sie müssen ein bedarfsgerechtes Angebot vorhalten. Nur 62%? Gehen Sie von 38% Arbeitslosen Eltern aus? Klar gibt es Teilzeitkräfte oder einige Großeltern helfen aus. Diese Quote ist definitiv Realitätsfern und sollte eine wichtige Variable für Ihre Fehlersuche sein.
Problem 3 – Sondergenehmigung
Sie rechnen Plätze mit Sondergenehmigung ein, welche bereits als Notlösung für einen Überbedarf in provisorisch zur Verfügung gestellten Räumen betreut werden. Wie kann es sein, dass eine provisorische Notlösung als vorhandener Hortplatz gerechnet wird und dadurch den realen Mehrbedarf minimiert?
Des Weiteren sollte folgendes berücksichtigt werden:
1. Rechtsanspruch Hort kommt – Bauzeit benötigt
Vor dem Hintergrund des Rechtsanspruchs auch bei Hortplätzen, sollte zudem bereits jetzt mit der Schaffung zusätzlicher Plätze begonnen werden. Der Bau einer KITA dauert ja nun mal auch seine Zeit.
2. Informationen für Eltern verbessern
Außerdem sollte für Eltern leichter und besser erklärt werden, was Sie tun müssen, um einen Betreuungsplatz zu erhalten. Viele Eltern melden sich aus Unwissenheit nur bei den Trägern und nicht beim Jugendamt. Woher sollen Sie es auch besser wissen. Hier sollte gemeinsam mit den Trägern besser informiert werden.
Ich würde mich freuen, wenn das Jugendamt dazu Stellung gegenüber den Eltern nimmt.

Auch Laage.NET Berichtet mit einem Video-Beitrag:

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26.06.2020:

Es deutet sich eine Lösung für die Hort-Problematik an!

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Anmeldung zur Versammlung am 13.05.2020 um 17:00 Uhr in Güstrow zwecks der noch nicht gegebenen Hortbetreuung für den Schuljahrsbeginn 01.08.2020 in Laage

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